Der Nestroy-Theaterpreis 2016

Österreich und besonders Wien verleiht gerne Kulturpreise. Dabei darf die uns besonders am Herzen liegende Theaterbranche auch nicht ungekürt bleiben. Seit 1958 stiftete die Stadt Wien die Kainz-Medaille, die der Wiener Bürgermeister von 1958 bis 1999 überreichte. Von 1976 bis 1999 wurde zusätzlich der ebenfalls von der Stadt Wien gestiftete Johann-Nestroy-Ring verliehen.

Seit 2000 wird einmal jährlich der Nestroy-Preis in mehreren Kategotrien verliehen.Bildnachweis: Holger Langmeier, pixabay.com

Seit 2000 werden stattdessen einmal jährlich hervorragende Darbietungen auf österreichischen Bühnen mit dem Nestroy-Preis in mehreren Kategorien ausgezeichnet. Darunter findet sich auch ein “internationaler” Preis für die beste deutschsprachige Aufführung.

Uraufführung einer theaterhistorischen Sensation

Ödön von Horváth schrieb um 1924 ein Stück, das bisher nie veröffentlicht wurde. Das als Sensation angepriesene Theaterstück Niemand wird beinahe hundert Jahre nach seinem Entstehen am Theater in der Josefstadt uraufgeführt. Horváth deutet in diesem Frühwerk viele Motive und Charaktere an, die er in seinen späteren Werken weiter ausarbeitet.

Eine Entdeckung

(c) Mira DeShazer,  pixabay.comMitte der neunziger Jahre, ein unauffälliges Typoskript wird von einem Pforzheimer Auktionshaus angeboten. Ein einziger Interessent ersteht die 95 maschinengeschriebenen Seiten zu einem geringen Preis. Offensichtlich hatte niemand bemerkt, dass ein unveröffentliches Werk Ödön von Horváths verschleudert wurde. Es ist noch immer unklar warum dieses vollständige Theaterstück nie publiziert oder aufgeführt wurde. Genauso wenig ist über die Entstehung oder die vom Autor und seinem Verlag verfolgten Absichten bekannt. Es bleiben sehr viele Rätsel im Zusammenhang mit diesem Werk, entsprungen aus der Feder eines der meist aufgeführten Dramatikers des zwanzigsten Jahrhunderts.